Lebensqualität

Lebensqualität in Liechtenstein

Was ist Lebensqualität?

Lebensqualität ist alles, was wir wertschätzen – gute Luft, soziale Beziehungen, sichere Arbeit, intakte Natur. Doch was wir wahrnehmen, stimmt nicht immer mit den Fakten überein. In den Alpen scheinen die Bedingungen gut – aber Klimakrise, Artenverlust und veränderte Lebensräume bedrohen diese Grundlage. Lebensqualität ist keine Selbstverständlichkeit – wir alle tragen Verantwortung.

Darum: hinschauen, mitreden, mitgestalten!

Fünf Themen prägen die Lebensqualität in den Alpen und damit auch in Liechtenstein: Umwelt, Infrastruktur und Dienstleistungen, Arbeit und finanzielle Sicherheit, soziale Beziehungen sowie Governance. Diese Dimensionen zeigen, dass Lebensqualität weit über individuelles Glück hinausgeht und eng mit unserem Lebensumfeld verbunden ist.

Die Plakatkampagne, welche in Kooperation zwischen dem Amt für Umwelt, CIPRA International und der SDG Allianz realisiert wurde, begleitet den 10. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention, der sich dem Thema Lebensqualität in den Alpen widmet. Es wird vertieft dargestellt, wie sich diese Faktoren entwickeln, welche Herausforderungen bestehen und welche politischen Impulse notwendig sind. Neben der Analyse enthält der Bericht sieben Empfehlungen für eine bessere Lebensqualität in den Alpen.

7 Empfehlungen für eine bessere Lebensqualität in den Alpen

Lebensqualität anerkennen

Lebensqualität anerkennen, ihre spezifischen Aspekte sichtbar machen und inklusive Partizipation in der Politikgestaltung fördern.

Folgende SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung) können dieser Empfehlung zugeordnet werden: 10 - weniger Ungleichheiten I 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starte Institutionen I 17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Datenlücken schliessen

Datenlücken schliessen und Forschung zur Lebensqualität in den Alpen vorantreiben.

Folgende SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung) können dieser Empfehlung zugeordnet werden: 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden I 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starte Institutionen I 17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Resilienz stärken

Resilienz stärken, um die Lebensqualität langfristig zu sichern.

Folgende SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung) können dieser Empfehlung zugeordnet werden: 2 - kein Hunger I 3 - Gesundheit und Wohlergehen I 6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen I 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden I 12 - Nachhaltige/r Konsum und Produktion I 13 - Massnahmen zum Klimaschutz I 15 - Leben an Land

Hochwertige Infrastrukturen und Dienstleistungen

Hochwertige Infrastrukturen und Dienstleistungen bereitstellen, angepasst an die Bedürfnisse der Menschen und die ökologischen Grenzen

Folgende SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung) können dieser Empfehlung zugeordnet werden: 3 - Gesundheit und Wohlergehen I 6 Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen I 7 - Bezahlbare und saubere Energie I 9 - Industrie, Innovation und Infrastruktur I 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden I 12 - Nachhaltige/r Konsum und Produktion I 13 - Massnahmen zum Klimaschutz I 15 - Leben an Land

Alpine Wirtschaft unterstützen

Eine sozial und ökologisch verantwortungsvolle alpine Wirtschaft unterstützen

Folgende SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung) können dieser Empfehlung zugeordnet werden: 4 Hochwertige Bildung I 5 - Geschlechter-Gleichheit I 10 - weniger Ungleichheiten I 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden I 12 - Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Alpine Gesellschaften fördern

Nachhaltige, inklusive und kreative alpine Gesellschaften fördern

Folgende SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung) können dieser Empfehlung zugeordnet werden: 4 Hochwertige Bildung I 5 - Geschlechter-Gleichheit I 8 - Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum I 10 - weniger Ungleichheiten I 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden I 12 - Nachhaltige/r Konsum und Produktion

Beteiligung der Bevölkerung stärken

Die Bedürfnisse lokaler Gemeinschaften in Governance-Prozessen berücksichtigen und die Beteiligung der Bevölkerung an Politik und Raumplanung stärken

Folgende SDGs (Ziele für nachhaltige Entwicklung) können dieser Empfehlung zugeordnet werden: 5 - Geschlechter-Gleichheit I 10 - weniger Ungleichheiten I 11 - Nachhaltige Städte und Gemeinden I 13 - Massnahmen zum Klimaschutz I 16 - Frieden, Gerechtigkeit und starte Institutionen I 17 - Partnerschaften zur Erreichung der Ziele

Lebensqualität in den Alpen ist gestaltbar – wenn Politik, Gesellschaft und Wirtschaft gemeinsam Verantwortung übernehmen

Das Leben in den Alpen

Geniesst du die Landschaft oder das Foto davon?

Unsere Berge ziehen Menschen aus aller Welt an. Tourismus bringt Wertschöpfung in die Alpenregion, verursacht aber auch Verkehr und verbraucht Energie sowie Landschaft. Nachhaltiger Tourismus berücksichtigt wirtschaftliche, soziale und ökologische Anliegen und trägt so zur Lebensqualität von Einheimischen und Gästen bei.

Fährst du schon, oder stehst du noch im Stau?

Viele Menschen sind in den Alpen mit dem Auto unterwegs. Als Folge belasten Stau, Lärm und Abgase die Umwelt und die Gesundheit. Es braucht nachhaltige Verkehrslösungen mit Bus, Bahn oder Velo für mehr Klimaschutz und Lebensqualität.

Bist du glücklich oder nur beschäftigt?

Glück bedeutet mehr als Besitz. Lebensqualität entsteht auch in Beziehungen, im Erleben der Natur, im Gefühl von Sinn und Sicherheit. Nachhaltigkeit heisst, soziale, wirtschaftliche und ökologische Rahmenbedingungen zu schaffen, die echte Zufriedenheit ermöglichen.

Ich alleine oder wir zusammen?

Lebensqualität wächst im Miteinander. Freundschaft, Nachbarschaft und Zusammenhalt machen uns stark. Digitalisierung verbindet, doch echte Begegnungen bleiben unverzichtbar. Teilhabe und Solidarität sind Grundlage für nachhaltige Entwicklung und ein gutes Leben in Liechtenstein.

Erlebst du Natur im Alltag oder nur im Urlaub?

Die Natur gilt als einer der grössten Vorteile am Leben in den Alpen. Doch Klimakrise, Artenverlust und Landnutzungsdruck setzen ihr immer mehr zu, auch in Liechtenstein. Unsere Lebensqualität hängt von gesunden Ökosystemen ab. Sie zu schützen heisst, Zukunft für alle zu sichern.

Nutzt du deine Stimme oder entscheiden andere?

Die Beteiligung der Bevölkerung an Politik und Raumplanung ist der Schlüssel für ein lebenswertes und zukunftsfähiges Liechtenstein. Nur so können politische Entscheidungen den Bedürfnissen der Menschen entsprechen und ihre Lebensqualität langfristig sichern.

Einflussfaktoren auf die Lebensqualität

Die Alpen bieten relativ gute Lebensbedingungen für ihre Bevölkerung - aber diese sollten nicht als selbstverständlich angesehen werden! Die Menschen in den Alpen nehmen die Einflussfaktoren auf ihre Lebensqualität, die in der unteren Grafik dargestellt sind, in den nächsten 10 Jahren wahr. Der ausführliche Bericht kann hier heruntergeladen werden.

Die Grafik ist ein Diagramm mit dem Titel "Die Lebensqualität in den kommenden zehn Jahren beeinflussende Faktoren". Die wichtigsten genannten Punkte sind: Persönliche Gesundheit mit 59 %, Klimawandel mit 48 %, Familienleben mit 46 %, Gesamtwirtschaftliche Lage mit 40 %, Erreichbarkeit von Infrastruktur und Dienstleistungen mit 30 %, Berufliche Entwicklung mit 27 %, Massnahmen der Regierung mit 25 %, Arbeitsplatzsicherheit mit 22 % und Sonstiges mit 7 %.
10. Alpenzustandsbericht Alpenkonvention
Die Grafik zeigt das Leben in den Alpen: Was schätzen die Menschen am Leben in den Alpen? Sie zeigt eine Wortwolke in warmen Gelb- und Grüntönen. Die grössten und somit wichtigsten Begriffe sind: Natur, Luft, Ruhe. Weitere genannte Aspekte sind: sauberes Wasser, Wälder, gutes Essen, Erholung, Sicherheit, Lebensqualität, wenig Stress, Artenvielfalt und unberührte Natur. Darunter steht folgender Text: Eine gesunde Umwelt wird als ein Vorteil des Lebens in den Alpen gesehen. Doch die Überwachung und Untersuchungen zeigen, dass in vielen Fällen beispielsweise die Luft- und Wasserqualität eher schlecht sind. Es ist wichtig, diese Lücke durch die Analyse verfügbarer Daten und die Befragung von Alpenbewohnern anzusprechen, sowie Einheimische dazu zu sensibilisieren.
Titel der Grafik ist Leben in den Alpen: Was sind die Herausforderungen? Auch diese Grafik zeigt eine Wortwolke, diesmal in Orange- und Grüntönen. Die grössten und auffälligsten Begriffe sind: Schlechte öffentliche Verkehrsmittel, Overtourismus, hohe Lebenshaltungskosten, Verkehr. Weitere Begriffe sind: Entfernung zu Dienstleistungen, Klimawandel, Umweltverschmutzung, Abgeschiedenheit, Abhängigkeit vom Auto, hohe Wohnungspreise, begrenzte Beschäftigungsmöglichkeiten und kalte Winter. Darunter steht folgender Text: Die Alpenbewohnenden betrachten Overtourismus, hohe Lebenshaltungskosten und Wohnungsprobleme für welche der grössten Schwächen des Lebens in den Alpen. Sie verweisen auch auf die begrenzte Zugänglichkeit von verschiedenen Dienstleistungen, einschliesslich des öffentlichen Verkehrs, was eine Herausforderung für die Zukunft bleibt.
10. Alpenzustandsbericht Alpenkonvention